Ruhrpott Metal Meeting 2019 – Das „idyllische“ Familientreffen im Ruhrgebiet

Ruhrpott Metal Meeting 2019 – Das „idyllische“ Familientreffen im Ruhrgebiet

(für metalglory.com)

Wer der Vorweihnachtszeit entfliehen wollte, hatte Anfang Dezember im Ruhrgebiet eine ziemlich gute Option hierfür. Denn das Ruhrpott Metal Meeting ging dieses Jahr in seine 5. Runde und lockte mit einem grandiosen Line up, dass eine einzige Abrissparty versprach. Und genau das war es auch. Zwei Tage lang wurde in der Turbinenhalle vor der Flöz und der Ruhrpott Stage gemosht, gegrölt und gefeiert, als gäbe es keine Morgen mehr.

Freitag, 06.12.19

‚Die Anreise gestaltet sich, trotz Berufsverkehr, ziemlich easy. Vom HBF Oberhausen ist man innerhalb weniger Minuten mit der Straßenbahn vor den Toren der Turbinenhalle. Auch alle die mit dem Auto anreisen, dürfen sich über ausreichend vorhandene Parkplätze vor Ort freuen. Der Einlass verläuft dank der guten Orga zügig und reibungslos – ein Glück denn das Wetter ist heute bei Regen, Wind und Kälte mehr als ungemütlich. Zudem konnte ich erst, wie so viele andere auch, am späten Nachmittag losfahren. Das Schicksal des Arbeitervolkes eben.

Das Foyer der ehemaligen Turbinenhalle, die einst der Erzeugung von Strom und Druckluft zur Versorgung der Eisenhütte II diente, überrascht mit langen Heizstrahlern an der Decke und lässt mich innerlich aufatmen. Super, dann muss ich mich nicht, wie die Jahre davor, erst warmtanzen. Nach einem willkommenen Hopfendrink geht’s dann auch direkt los.

THE BLACK DAHILIA MURDER machen heute für mich den Startschuss und dürfen sich an einem ausgehungerten Publikum erfreuen. Kein Wunder, die Festival-Pause zieht sich auch wie Kaugummi.  Die Melo-Death Metaller aus Detroit brauchen ein paar Minuten um richtig rein zu kommen, legen dann aber nach dem 2. Song eine heiße Hüfte mit ordentlich viel Druck aufs Parkett. Die kopfige Stimme von Kuschelbär Trevor Strnad sticht dabei mindestens genauso hervor wie seine motivierenden und zuckigen Gestikulationen mit den Armen. Egal, das Quintett liefert beachtlich ab und macht Spaß. Die Meute sieht das genauso und lässt sich, wenn auch etwas tanzfaul, von der guten Stimmung einfangen.

WHITECHAPEL sorgen anschließend mit einer Mischung aus Metalcore und Death-Metal für eine emotional-düstere Atmosphäre, in der ich mich sofort verliere. Die Ruhrpott Stage ist in grün-blaues Licht gehüllt, die Stimme von Frontmann Phil Bozeman erzeugt Gänsehaut, genauso seine Klaviereinlage. WOW, damit habe ich nicht gerechnet! Was nun folgt ist ein wunderbares, vielseitiges Set, bei dem sich langsame und aggressiv nach vorne pushenden Songs, vorwiegend aus dem neuen Album „The Valley“, die Hand reichen. Das Publikum frisst den sechs Jungs aus Tennessee aus der Hand und feiert mit ordentlich viel Gegröle und wehenden Mähnen. Melancholie vs. Power. Geht nicht? Von wegen! WHITECHAPEL beweisen, es geht sowas von.

So, 30 Minuten Pause. Das reicht gerade so um sich etwas zwischen die Zähne zu schieben und für Getränkenachschub zu sorgen. Der große Food Court inklusive Metal Markt hat für so ziemlich jeden Geschmack etwas zu bieten. Ok, es ist laut und ziemlich unübersichtlich. Dennoch findet man sich schnell zurecht. Ich fackel nicht lange und genehmige mir schnell eine Bratwurst. Preis-Leistung ok – geschmacklich habe ich schon besseres gegessen. Das Zahlungssystem per Wertbons wirkt dabei erstmal abschreckend, funktioniert aber hervorragend. Ein Bon ist ein Euro. Das anschließende Bier für 3 Bons schmeckt dann wieder. Wunderbar, dann kann’s ja weiter gehen.

Es ist wieder Zeit für die volle Dröhnung Melodic-Death-Metal. INSOMNIUM scharren mit den Hufen und beehren das RMM nach 2017 bereits zum 2. Mal. Geil, endlich kann ich die vier Finnen live sehen. Die Reihen vor der Stage füllen sich augenblicklich, meine Vorfreude steigt. Das was jetzt folgt ist eine 1a Show, die sich sehen lassen kann. Vom Sound bis zur Perfomance – es passt einfach alles. Besonders gut kommt die Stimme von Bassist und Sänger Niilo Sevänen zur Geltung. Der charismatische Frontman weiß wie man sich in Szene setzt, seinen Bass ebenso. Während die ersten Klassiker ihren Platz in der Playlist einnehmen, scheint die Meute zu explodieren. Der erste richtige Moshpit inklusive Wall of Death bringen die Halle zum kochen. Mutig begibt sich dann auch der erste Crowdsurfer auf den Weg und erreicht fast nicht sein Ziel. Puh, das war knapp! Liebe Herren der Security – gebt Acht, die Nacht hat begonnen. Ab dann platzt der Knoten. Die Welle der Surfer rollt, die Aufmerksamkeit der Security ebenfalls. Super! INSOMNIUM sind jetzt schon mein Highlight des Tages.  Zeigt uns mehr von euch!

Nach einem kurzen Break und ein paar netten Gesprächen ist um 23 Uhr endlich Showtime. Mesdames et Messieurs: Es ist angerichtet für KATAKLYSM. Die Kanadier sind zweifelsohne neben INSOMNIUM die Headliner des Tages und spielen die feierwütigen Metaller in Grund und Boden. Die Nackenmuskeln vollbringen Höchstleistungen und die Vielzahl der reckenden Fäuste ist mehr als beeindruckend. Maurizio Iacono & Co. veranstalten eine einzige Abrissparty und punkten mit einem hervorragenden Sound und noch besserem musikalischen Können. Die Haare fliegen, die Leute sind nicht mehr aufzuhalten. Auch die Frequenz der CrowdsurferInnen ist bisher die höchste des Tages. Wow, was für eine Darbietung! Die Stimmung ist auf ihrem Höhepunkt, was nicht zuletzt daran liegt das die vier Herren rundum einen gelungenen Mix aus alten Schätzchen und neuen Werken kredenzen. Vielen Dank für dieses geile Finale!

Es ist kurz nach Mitternacht, das Licht geht an. Was bleibt ist Staub, Schweiß und glückliche Gesichter. Es hätte nicht besser sein können. Etwas ärgerlich: Direkt nach Konzertschluss werden wir ziemlich zügig und auch noch ohne Bier vor die Türe gebeten. Feierabend! Irgendwie verständlich, aber was nun? Wohin mit der ganzen Energie? Im Umkreis finden zum Glück noch einige wenige Partys statt. Wer noch nicht total zerstört ist und seine Nackenmuskeln weiter strapazieren möchte, geht ins nahegelegene Helvete zum rocken. Wir gehen nach Hause und schlafen den Schlaf der Gerechten. Gute Nacht!

Samstag, 07.12.19

Das Ruhrgebiet ist meine Heimat. Was liegt also näher als die Zeit vor Ort für einen schnellen Besuch bei Freunden und Familie zu nutzen?! Ein wenig verspätet, aber noch pünktlich, treffe ich zu NECROPHOBIC ein, die heute auf der Flöz Stage, der 2. Bühne des Veranstalters, ihr RMM Debüt feiern. Die Schweden bestechen sowohl technisch als auch musikalisch mit melodischen und düsteren Death-Metal Songs aus ihrem aktuellen Album “Mark Of The Necrogram” und verleihen dabei dem Ganzen eine sehr persönliche Note. Die fünf Metaller rundum Anders Strokirk haben sichtlich Lust die Sau rauszulassen und verbreiten mit ihrer starken Bühnenpräsenz beste Laune und eine tolle Stimmung. NECROPHOBIC überzeugen auf ganzer Linie. Dabei interessiert es auch nicht wirklich, dass der Sound der Flöz noch ein wenig zickig ist.

Auf der Ruhrpott Stage heißt es nun: „It’s time for Glam Metal“. KISSIN‘ DYNAMITE zocken im Headlinerspot und sorgen für eine beachtliche Party mit ordentlich viel Bling Bling, Gepose und eingängigen Texten, die zum lauten Mitsingen auffordern. Unterstützt wird das Ganze durch perfekt durchgeplante Showeinlagen und ordentlich Feuer-Pyro, besonders beim Song „I’ve got the fire“. Die fünf Schwaben um Rock-Diva Hannes, die schon als Schüler zusammen die Bühne gerockt haben, wissen wie man mit dem Publikum spielt und es für sich gewinnt. Dennoch wirken sie an einigen Stellen zu wenig authentisch. Manchmal ist etwas weniger eben doch mehr.

Nach einem kurzen Futterbreak inklusive Zwischenmenschlicher Gesichtspflege zeigen BATTLE BEAST dem RMM Publikum wo der Hammer hängt. Hola, was für ein Auftakt in die finale Runde des Abends. Technik, Licht, Sound – alles passt perfekt. Frontfrau Noora ist eine einzige Rampensau und präsentiert sich kostümiert, behörnt und voller Bewegungs-Energie. Die Reihen vor der Stage sind ihr sofort ausgeliefert. Das nenne ich mal Motivation. Die Stimmung im Publikum ist bei Songs wie „Madness“ oder „Bastard son of odin“ auf dem absoluten Höhepunkt. Geiler Scheiß! Zugegeben: BATTLE BEAST bedient ein Metal-Genre, dass nicht zu meinen Lieblingen gehört. Dennoch überzeugen die Finnen mich auf ganzer Linie. Hut ab für diesen hervorragenden Auftritt!

QUEENSRŸCHE machen schließlich den Sack für heute zu. Die alten Hasen des Prog-Metal erweisen sich als absolut würdiger Headliner, indem sie sich in Bestform und gut gelaunt präsentieren. Die Auswahl der Songs hätte mit einem Mix aus alten und neuen Stücken, wie „Walk in the shadows“ oder “Blood Of The Levant” nicht besser sein können. Die Atmosphäre ist mitreißend und irgendwie besonders. Ein toller Auftritt der US-Amerikaner. Trotzdem irgendwie schade, dass für den Großteil der Masse schon nach BATTLE BEAST Feierabend war.

Fazit: Das RMM ist mit ca. 5000 Besuchern ein sehr familiäres und gut organisiertes Festival im Herzen des Pott’s. Das Line-Up ist ansehnlich, abwechslungsreich und bietet den Besuchern auch im Winter ein Stück „Festival-Feeling“. Die Veranstalter setzen auf eine kontinuierliche Verbesserung der örtlichen Gegebenheiten. Toll! Die Anbindung zur Turbinenhalle ist unschlagbar, die Preise für Bier & Co. in der Summe sehr fair. Der Sound auf der Ruhrpott Stage ist super, die Flöz Stage hat dieses Jahr hingegen etwas gelitten. Schade war auch, dass Getränke grundsätzlich in Wegwerf-Plastikbechern ausgeschenkt wurden. Auf den „Müll“ kann man echt verzichten! Fakt ist aber, dass der Besuch des RMM mittlerweile zur Tradition geworden ist. Und das liegt nicht nur an dem Heimvorteil. Wir kommen definitiv nächstes Jahr wieder – dann sind hoffentlich auch beide Tage restlos ausverkauft.

(Autorin: Bea Hecker, Fotos: Jens Hecker | www.StagePix.de)

As I Lay Dying 19.10.19 Köln

As I Lay Dying 19.10.19 Köln

Tourabschluss am 19.10.2019 im Palladium in Köln

What a rainy day! Begleitet von penetrantem Nieselregen geht es auf nach Köln. Bus und Bahn kommen und so ist die Anreise zum Palladium heute recht einfach. Wer den Bus nicht bekommt und vom BHF Köln Mülheim aus laufen muss, sollte hierfür mindestens 20 Minuten einplanen. Mit Dönerstopp eher 40 😉

Gut gelaunt angekommen müssen wir noch das Ticket an der Abendkasse bei einer netten Mitarbeiterin von Positive Records umtauschen und schwubs geht es an der Schlange vorbei direkt in die Halle. Die Tickets sind bei dem lokalen Konzertveranstalter sogar ein paar Euronen günstiger als bei den großen Ticketmonstern. Also, support your local heroes!

An der Theke fällt es mir dann wieder wie Schuppen von den Augen, verdammt, wir sind ja in Köln. Zumindest gibt es auch Radeberger und an das wird sich den Abend gehalten. Wer zwischendurch gerne mal ein Glas Leitungswasser (Tab-Water) haben möchte, kommt im Palladium nicht weit und wird freundlich auf das Mineralwasser verwiesen. Das ist zumindest von Viva con Aqua und für n guten Zweck.

Garderobe und Toiletten sind wie immer in der einzigen Einbahnstraße die ich in einem Club kenne im Untergeschoss und wie immer gut organisiert.

Los geht es dann um 18:40 mit FIT FOR A KING. Christlicher Core ist jetzt eher was neues für mich, tat aber gar nicht weh. Die Jungs aus Texas um Ryan Kirby geben ab dem ersten Song Vollgas und zerlegen die Bühne nach allen Regeln der Kunst. Dabei wirbelt Basser O’Leary streckenweise wie ein Tornado über die Bühne und beweist, dass man auch in der Drehung springen kann. Es macht fast den Eindruck, als hätte der gute eine Duracell zu viel abbekommen. Wir stehen recht weit vorne und der Sound ist fürs Palladium ausgesprochen gut und ausgewogen, wenn auch nicht mörderlaut. Das gefällt.

Fit Fot A King live at Palladium Köln
(C) StagePix.de

Los geht das Set mit Backbreaker und hält sich überwiegend an das aktuelle Album „Dark Skies“. Irgendwie sympathisch kommt Kirbys ansage „If you know it or not, bang with us!”. Zwar ist die Crowd am Anfang noch ein wenig müde, taut aber recht schnell auf. Zum Ende des Sets wünschen sich die Texaner noch einen Circlepit ums FOH und bekommen direkt zwei. Läuft.

Um halb acht geht es mit UNEARTH weiter. Meine Worte „Ach cool, endlich mal wieder UNEARTH live“ schlucke ich beim ersten Ton der massachusettser Corer direkt wieder runter. Wir stehen in der Mitte der Halle (ungefähr auf Höhe des FOH) und auf uns plästert eine undefinierte Wand Geschepper ein. Viel zu laut, viel zu undefiniert, viel zu unausgewogen. Schnell den Gehörschutz rein, der zumindest das klirren etwas dämpft und schnell gucken, ob der Mischer vielleicht gerade einen Herzinfarkt hatte und beim Ableben aufs Pult gefallen ist. Nein, lebt noch. Der Sound ist mit Gehörschutz erträglich, also weiter.

Als Opener des Sets geben UNEARTH Incinerate vom neuen Album und spielen dann eine gute Mischung bis zurück zu Zombie Autopilot vom 2004er Album The Oncoming Storm. Etwas mehr Kommunikation mit dem Publikum wäre von der Kombo um Fronter Trevor Phipps wünschenswert gewesen. Im Gesamteindruck eine solide Show mit unterirdischem Sound und wenig Interaktion mit dem Publikum. Eine etwas unmotiviert guckende Besucherin neben mit fasst den Gig mit „Ich mag die heute nicht“ zusammen und trifft damit die Stimmung in unserer Ecke ziemlich gut.


Um halb Neun stehen dann noch 40 Minuten CHELSEA GRIN auf dem Programm. Deathcore aus Utah. Wiki verrät, die Jungs haben in knapp über 10 Jahren schon 10 Bandmitglieder verschlissen. Krass. Tom Barber als neuer Fronter scheint mit seiner Kombo wie UNEARTH auch keinen richtigen Draht zum Publikum zu finden. Leider ist der Sound auch nicht viel besser geworden. Dazu kommt der massive Subbass-Einsatz der Deathcorer, die damit das Bass-Brei-Fass wortwörtlich zum überlaufen bringen. In den 40 Minuten Gig wirken die Jungs ein wenig lustlos, aber zumindest dem Aufruf am Ende noch ein wenig zu hüpfen, folgen die ersten paar Reihen. Zumindest für ein paar Takte. War nicht meins, aber zum Glück stehen wir ja nahe der Bar…

Gut gestärkt geht es um halb Zehn weiter mit AS I LAY DYING. Zwar stehen nur 70 Minuten Gig auf dem Zettel, das ist aber beim gebotenen Gesamtpaket immer noch ein ziemlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Geschichte von Tim Lambesis wurde in der letzten Zeit oft genug erzählt und ich erspare sie Euch jetzt einfach. Fakt ist: Er ist wieder da. Vorweg: Die Kalifornier haben mal wieder eindrucksvoll gezeigt, dass sie definitiv zur Spitze des Core gehörten und gehören. Punkt.


Los geht es pünktlich mit Blindet. Alter was ein Brett! Ab dem ersten Snare-Schlag von Jordan Mancino eskaliert die Meute im Palladium bis fast in die letzten Reihen. Es folgt Through Struggle von der 2005er Scheibe Shadows Are Security mit einer wunderbar mitsingenden Crowd. Für Redefined darf dann Sänger Ryan Kirby von FIT FOR A KING nochmal mit auf die Bühne und liefert zusammen mit Lambesis ordentlich ab.

As I Lay Dying live at Palladium Köln
(C) StagePix.de

Was für mich den Sound und den Charme von AILD ausmachen ist neben Fronter Lambesis die unglaubliche Präzision der Instrumentalisten. Leider litt gerade diese Komponente unter den unterirdischen Soundbedingungen im Palladium sehr. Wahrscheinlich ist der Laden für bestimmte Genres (basslastig) ab einer bestimmten Lautstärke nicht geeignet. Das Ding ist halt n langer Schlauch. Auf dem Weg zur Bahn kommentierte ein Fan im Gespräch den Sound mit „Hätten Lambesis den Song nicht angesagt, hätte ich ihn bei dem Matsch erstmal gar nicht erkannt“.

Zur Mitte des Gigs hat man das Gefühl, die Crowd muss ein wenig Luftholen und die Stimmung ebbt minimal ab um spätestens bei 94 Hours vom 2003er Album Frail Words Collapse wieder total zu eskalieren. Zum Ende gibt es noch einen Circlepit AUF der Bühne mit allen Teilnehmenden Bands der Tour. Coole Aktion und ein würdiger Abschluss für einen charmanten Abend.

Fazit:

Richtig überzeugt haben mich FIT FOR A KING. UNEARTH und CHELSEA GRIN haben mich nicht wie erwartet berührt, was mitunter am unterirdischen Sound im Palladium lag. AS I LAY DYING haben wie erwartet abgeliefert und eine 70-minütige, energiegeladene und tourabschlusswürdige Show geboten.

Link zum Vorbericht

announcement: As I Lay Dying 19.10.19 Köln

announcement: As I Lay Dying 19.10.19 Köln

Ordentlich auf die Umme gibt es am 19.10.19 im Palladium in Köln mit As I Lay Dying. Mit im Gepäck haben die Core-Giganten aus San Diego ihr neues Album „Shaped by Fire“, dessen Titel die letzten Jahre der Band und vor allem für Sänger und Fronter Tim Lambesis ziemlich gut beschreiben.

Mit von der Partie sind außerdem:
CHELSEA GRIN, UNEARTH & FIT FOR A KING

Einlass: 17 h
VVK: 32 € bei den coolen Jungs und Mädels von Positive Records.

Quelle: https://positive-records.de
(c) Grafik: https://positive-records.de / Avocado Booking

Feuertal 2019 – Eine Perle im Herzen Wuppertals

Feuertal 2019 – Eine Perle im Herzen Wuppertals

(für metalglory.com)

Wie jedes Jahr lädt die Waldbühne Hardt im Herzen Wuppertals zum stimmungsvollen Feuertal Festival. Rund 2.000 Besucher erfreuen sich heute an mittelalterlichen Rock- Klängen inmitten eines sehr familiären Ambientes.

Samstag – 31. August
Pünktlich um 14 Uhr ist Startschuss. Im schrillen Outfit eröffnet Moderator MajorVoice mit der offiziellen Feuertal Hymne „Im Feuertal“ das Tagesfestival. Die Stimmung im Publikum ist ausgelassen, das Bier fließt schon ordentlich. Kein Wunder, denn der Sommer zeigt sich heute bei geschmeidigen 30 Grad nochmal von seiner besten Seite.

Kraftvoll und energiegeladen geht’s los mit HAGGEFUGG. Die 6 Jungs aus Köln geben sich sympathisch und fannah und lassen es mit Dudelsäcken, Schalmeien und Rockinstrumenten ordentlich krachen. Das Publikum ist begeistert und feiert zu Songs aus dem neuen Album „Fass zum Teufel“ eine fette „Prost-Mittelalter-Rock-Party“.

In seit dem letzten Gig auf dem Summer Breeze wieder etwas ausgetauschter Besetzung an Klampfe und Geige gehen MR. IRISH BASTARD an den Start. Die Münsteraner geben der Meute folkig-punkige Stücke auf die Ohren, die dazu zwingen das Tanzbein zu schwingen. Während der Tanzfunke anfänglich noch nicht ganz überspringt, sind spätestens beim Gastauftritt von Mr. Hurley höchstpersönlich jegliche Hemmungen abgelegt. Bei „I hope they sell beer in hell“ zum Schluss des Sets ist das Publikum wieder voll dabei und veranstaltet sogar einen kleinen Circle-Pit, was angesichts der Stufen im Wuppertaler „Amphitheater“ tatsächlich eine kleine Herausforderung darstellt.

Die kurze Umbauphase auf der Bühne nutze ich um mir das Gelände genauer anzuschauen. Der kleine Mittelaltermarkt fällt mit seinen liebevollen Details direkt ins Auge und lädt zum Flanieren ein. Neben handgemachtem Schmuck bieten die Händler Lederwaren und mittelalterliche Kleidung an. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Angefangen bei den Käsespätzlen, die besonders geschmackvoll sind, werden Bier, Met sowie Kaffee und Kuchen ebenso dankend angenommen wie der Wassereisstand, der bei den hitzigen Temperaturen einen hohen Andrang erfährt. Besonders toll: Die kostenlose Wasserzapfstation direkt am Eingang.

Die dröhnenden Bässe auf der Bühne kündigen währenddessen den nächsten Akt des Tages an. UNZUCHT reißen die Hütte gehörig ab und sind spätestens seit ihrer Tour mit Eisbrecher aus der deutschen Dark Rock Szene nicht mehr wegzudenken. Die Hannoveraner sind eine willkommene musikalische Abwechslung und liefern eine solide Show, bei der sie ihr Potential mit fortlaufenden Songs entfalten. Die Band besticht vor allem durch ihren charismatischen und agilen Frontmann „Der Schulz“, der sich vom Publikum immer wieder nach vorne pushen lässt und auch nach dem Konzert die Fotografen und die netten Kollegen von den Sanis nicht scheut.

Die Piraten von MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN entern schließlich am späten Nachmittag das „Schiff“. Das lustige Quartett aus Osnabrück beehrt das Feuertal Festival bereits zum 2. Mal und liefert der Crowd eine ansehnliche Show. Neben Songs aus ihrem neuen Album „Leviathan“ haben die Seeleute auch ein Medley von den Beatles, Johnny Cash, Scooter und Wizo zusammengestrickt und werden dabei mit Flöte und Geige der Irish Bastards unterstützt. „Tortuga“ darf zum Schluss natürlich auch nicht fehlen und wird von den Besuchern kräftig besungen. Denn merke: Keine Hose, kein Problem!

Die Stimmung im Publikum ist gewaltig. Die Leute haben Bock auf eine wilde, ausufernde Feierei. Ein Glück das „Des Hauptmanns Geiler Haufen“ in den Startlöchern steht und damit wie die Faust aufs Auge passt. Die Rede ist natürlich von FEUERSCHWANZ, die neben ausgelassenen Texten auch eine erstklassige, sehr sehenswerte Show abliefern. Met und Miezen werden ausgiebig gefrönt, lautstark besungen und betanzt. Spätestens jetzt ist auch der letzte Besucher ins Schwitzen gekommen.

In der Abenddämmerung geht’s dann etwas vorzeitig mit SUBWAY TO SALLY auf die Zielgerade. Die Truppe rundum Frontmann Eric Fish, der lange Jahre Moderator des Festivals war und die offizielle Hymne komponiert hat, steigt energiegeladen und top gelaunt in das letzte Konzert des Tages ein. Mit im Gepäck sind natürlich neben Klassikern auch Songs aus dem neuen Album „HEY“!, die bei den Besuchern auch ohne ein wildes Pyro-Gefeuere für eine explosive Stimmung sorgen. Trotz Platzregen und einer kurzen Unterbrechung der Show lassen SUBWAY TO SALLY zum Ende des Sets keine Wünsche mehr offen und sind mit ihrer hervorragenden Darbietung sowohl technisch als auch musikalisch das absolute Highlight des Tages.

Fazit:
Das Feuertal Festival überzeugt neben einer traumhaften Kulisse vor allem durch sein familiäres und sehr stimmungsvolles Ambiente. Die liebevoll durchdachten Details auf dem Gelände versprühen einen ganz besonderen Charme, der den Besucher gekonnt in die Welt des Mittelalters entführt. Die vielseitigen Outfits des feierlustigen Volkes unterstreichen dies zusätzlich. Mit der Auswahl der Bands hat der Veranstalter auch in diesem Jahr ein gutes Händchen bewiesen und damit so ziemlich jedem Besucher ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die Preise für Speis und Trank sind mit 3 € für 0,3 l Bier, 1 € für einen wirklich leckeren Kaffee und 6 € für eine sehr sättigende Portion Käsespätzle absolut fair. Für diejenigen die von weiter weg ins Feuertal reisen oder einfach nur ein wenig Campingatmosphäre genießen möchten, gibt es in unmittelbarer Nähe die Möglichkeit für kleines Geld bis zu 3 Tage lang zu Campen. Super! Etwas schade war, dass das Festival um Punkt 22 Uhr sein Ende fand. Der guten Stimmung hat dies allerdings nicht geschadet. Bis tief in die Nacht wurde in der näheren Umgebung kräftig weiter gefeiert.

(Autorin: Bea Hecker)

Summer Breeze 2019 – Dinkelsbühl im Ausnahmezustand

Summer Breeze 2019 – Dinkelsbühl im Ausnahmezustand

(für metalglory.com)

Mit rund 40.000 Festivalbesuchern ist das Summer Breeze Open Air für mich das bisher größte in Deutschland besuchte Festival. Insgesamt 130 Bands, verteilt auf 4 Bühnen, stehen dieses Jahr auf dem Programm und bedienen Geschmäcker diverser Metal-Genres. Entsprechend groß ist meine Vorfreude vor dem „1.Mal“ auf dem diesjährigen Summer Breeze.

Mittwoch, 14.08.19
Die Anreise gestaltet sich als sehr entspannt und unkompliziert, da bereits viele Besucher den zusätzlichen Anreisetag am Dienstag ausgenutzt haben. Auch die Vorabinfo durch den Veranstalter, die Baustelle rund ums Festivalgelände großzügig zu umfahren, erweist sich als guter Tipp dem hohen Anreiseandrang zu entkommen. Lediglich im Ort Dinkelsbühl, nur wenige Kilometer vom Gelände entfernt, kommt es staubedingt zu zeitlichen Verzögerungen.
Nachdem das Camp steht und die Sonne schon ordentlich Gas gibt, ist um 15 Uhr endlich Startschuss. Traditionell eröffnen die heimischen Blechbläser der Blasmusik Illenschwang das Festival und sorgen mit ihrem Gebläse für ordentlich Stimmung.

Neben NAILED OF OBSCURITY, die sich mit jedem Song steigern und für amtliches Gedränge vor der Open-Air-Bühne „T-Stage“ sorgen, zeigt die US-Combo DEATH ANGEL, dass auch ein eher langweilig wirkendes Erscheinungsbild durchaus täuschen kann. Endlich ist die Meute warmgemosht. Nun ist es Zeit alle Hemmungen fallen zu lassen. SOILWORK sind am Start und geben dem Dinkelsbühler Publikum die volle Packung feinsten Melo-Death Metal auf die Ohren. Die Schweden haben ihr neues Album „Underworld“ im Gepäck und feiern mit der Meute eine ausufernde Party mit hoher Hitdichte, die in den Songs „Stabbing the drama“ und „Stålfågel“ mit zahlreichen CrowdsurferInnenn und ansehnlichem Gegröle ihren Höhepunkt findet. Geil!

HYPOCRISY sind zweifelsohne die Headliner des Tages und spielen die feierwütigen Metaller in Grund und Boden. Die Nackenmuskeln vollbringen Höchstleistungen und die Vielzahl der reckenden Fäuste ist mehr als beeindruckend. Tägge & Co. beweisen mit ihrem Gig, dass die lange Ruhepause der Band keinesfalls geschadet hat. Im Gegenteil. HYPOCRISY zeigen sich in Bestform.

Donnerstag, 15.08.19
In gemütlichen Camprunde startet der Tag mit Eiern und Speck. Leider spielt das Wetter noch nicht so richtig mit. Regen und Windböen wechseln sich ab und lassen Gänsehautfeeling aufkommen. Die warme Dusche im Fußläufigen Sanitärbereich kommt dabei wie gerufen – und das ohne langes Anstehen. Toll! Einziges Manko: In und vor den Duschkabinen kann man seine Sachen nirgends ablegen. Nichts desto trotz wird das Angebot „Shit and Shower“, einer Flatrate für Duschen und Wasserklos, für 12 € pro Kopf von den Besuchern gut angenommen und ist mehr als fair.

Der musikalische Dark-Rock-Auftakt kommt von LOARD OF THE LOST. Die Hamburger liefern mit ihrer in Nebel gehüllten, düstersten Performance schon um die Mittagszeit eine gut tanzbare und sehr solide Show, die Lust auf mehr macht. Ein Glück das der lästige Regen endlich nachgelassen hat. Bei CLAWFINGER ist es bereits 20 Minuten vor Beginn rammel voll vor der Main-Stage. Das Bier fließt ordentlich, dem aufbrechenden Himmel und der aufkommenden, heiß ersehnten Sonne sei Dank. Auch ich habe die Schweden aus den 90-igern noch nie live gesehen – dafür aber gerade in meiner Jugend umso härter auf Songs wie „Do what I say“ oder „Out to get me“ gerockt. Letzterer stand zu meiner Enttäuschung leider nicht auf der Setlist. Dennoch: Die Mischung aus Rap und Crossover Metal kommt bei den Festivalbesuchern extrem gut an und die Spielzeit ist mit lächerlichen 60 Minuten eindeutig zu wenig. Beim nächsten Mal bitte mehr davon!

Mit einem der ganz wenigen Open-Air Shows in Deutschland sind IN FLAMES heute nach 6 Jahren Summer Breeze Abstinenz endlich wieder mit von der Partie. Ich habe die Jungs aus Göteborg schon viele Male live gesehen und weiß daher das mich eine geile Show erwartet. Dennoch wurde die Death-Melodic-Band rund um Frontmann Anders Fridén in noch junger Vergangenheit dafür kritisiert zu wenig alte Songs und zu kurze Konzerte zu spielen. Ob sie deshalb heute nicht die offiziellen Headliner waren? Man weiß es nicht. Was aber sicher ist: IN FLAMES haben allen Kritikern die lange Nase gezeigt und DAS Konzert mit der höchsten Crowdsurf-Durchlaufquote und für mich besten Stimmung abgeliefert. Kein Wunder, denn die Setlist der Schweden hätte nicht besser sein können. Klassiker, wie „Cloud Connected“, „The Mirror’s Truth“ oder „The End“ lassen die Masse vollkommen ausflippen. Ebenso gut laufen aber auch Songs der neuen Scheibe „I, the Mask“. Das Infield kocht gewaltig, Dinkelsbühl scheint zu brennen – besser geht’s nicht. IN FLAMES sind mit Abstand mein Highlight des Tages. Nach 10 Runden Crowdsurfen, inklusive Circle Pit und Wall of Death bin auch ich nach 90 Minuten dermaßen zerstört, dass ich nur noch ins Camp und ins Bett kriechen kann. Danke Jungs für dieses unvergessliche Konzert!

Freitag, 16.08.19
Metal-Core-Fans kommen heute mit PARKWA DRIVE, dem Tages-Headliner, voll auf ihre Kosten. Umgeben von vollständiger Dunkelheit ziehen Winston McCall & Co. mit einem Fackelzug aus der Masse heraus auf die Bühne und präsentieren sich in Bestform. Die Darbietung der Australier zeichnet sich durch harte Gitarrenriffs, langen Soli und melodischen Texten ohne den typischen Clean-Gesang aus. Das brutale Moshpit-Gemetzel bei „Prey“ im vorderen Bereich gleicht einem Hexenkessel und scheint kein Ende zu nehmen. Gepusht wird das Ganze durch ein saftiges Pyro-Gefeuere. PARWAY DRIVE zerlegen die Crowd vor der Main Stage erbarmungslos. Die feierwütige Meute ist außer Rand in Band.

Zuvor haben neben AFTER THE BURIAL, die trotz der frühen Uhrzeit ordentlich abliefern, auch die Hard Rocker KISSIN‘ DYNAMITE für eine beachtliche Party gesorgt. Feuerfontänen bei „I’ve got the fire“ zum Beginn der Show lassen die Stimmung steigen und liefern insbesondere für die Fotografen ausdrucksvolle Bilder. Die Schwaben kredenzen dem Publikum eine solide Show und lassen es in den Reihen gut krachen. Das macht Spaß! Dennoch: Etwas weniger Gepose und Weichspüler hätte das Ganze noch charmanter gemacht.

Recht spontan schaue ich mir auf Empfehlung DESERTED FEAR auf der T-Stage an. Die Vollblut-Metaller aus Thüringen überzeugen auf ganzer Linie und sprühen vor Energie. Frontmann Manuel Glatter trumpft mit seinen Jungs auch ohne Klampfe und liefert den Festivalbesuchern feinsten Death Metal. Neben älteren Stücken hat die Truppe auch ein paar neue Songs aus ihrem brandneuen Album „Drowned by Humanity“ im Gepäck. Die Meute bedankt sich mit wehenden Mähnen und mächtig vielen Pommesgabeln. Sehr cool!

Ganze 14 Jahre ist es her, dass SKINDRED auf dem Summer Breeze auf der Bühne standen. Ich sehe die Briten bereits zum 3. Mal und freue mich unglaublich auf eine erstklassige Reggae-Metal Show am frühen Abend. Die Sonne gibt indes alles und das Bier fließt in so ziemlich jeder Reihe. Mit „Sound the Siren“ und „Pressure“ startet das Set rund um Rampensau Benji Webbe. Nach knapp 60 Minuten Spielzeit wird der Gig schließlich mit “Nobody” gekrönt und von den Dinkelsbühlern ausgiebig betanzend. Jungs, das war mal wieder allererste Sahne!

THY ART IS MURDER machen den Sack für heute zu und knüppeln den Festivalbesuchern feinsten Metalcore um die Ohren. Stimmung, Band, Sound, alles passt. Super, das entspannt vollkommen. Gute Nacht!

Samstag, 17.08.19
Am frühen Morgen genehmige ich mir eine „entspannte“ Dusche bei eisigen 5 Grad. Die Warmwasserversorgung im Sanitärbereich ist vorübergehend defekt und in den Kabinen neben mir wird unter Schockstarre verkündet, dass der Schnaps heute schon zum Frühstück fließen wird. Eine super Idee! Irgendwie muss man sich ja schließlich aufwärmen.

Gut gestärkt geht’s dann los zum 1. Akt des Tages. MR IRISH BASTARD begeben sich zur Mittagszeit extrem gut gelaunt und mit musikalischem Support auf die T-Stage. Die folkig-punkigen Stücke der Münsteraner zwingen dazu das Tanzbein zu schwingen. Bereits auf dem diesjährigen Rockharz Festival habe ich die Truppe live gesehen und war ausnahmslos begeistert. Das Publikum lässt sich ab der ersten Sekunde mitreißen und zeigt, wie viel Energie schon um die noch recht frühe Uhrzeit freigesetzt werden kann. Neben zahlreichen CrowdsurferInnen beinhaltet der Gig eine Massenpolonaise und eine fette „Dalinka“ zum Finale. Running Gag: Frontmann Mr. Irish Bastard wird von der Meute mehrfach aufgefordert sich auszuziehen – passiert ist dann aber nichts. Fakt ist: MR IRISH BASTARD sind ein Garant für eine ausufernde Party mit ordentlich viel Action, sowohl vor als auch auf der Bühne. Dabei wirken sie unglaublich bodenständig und sympathisch.

Während der melodische Sound und die druckvollen Riffs der Island-Vikings SKÁLMÖLD Herzen der nordischen Mythologie höherschlagen lässt, geben sich BURY TOMORROW auf der Main Stage äußerst sympathisch und fan-nah. Die Briten haben sichtlich Bock die Sau raus zu lassen und heizen dem Publikum mit Songs wie “Man on fire“ oder „Black Flame“ gehörig ein. Ich stehe während des Konzerts am Autogrammstand von Metal.de und kühle mich ein wenig ab. VAN CANTO laden zur Autogrammstunde und posieren für einen kleinen Fan. Dieser ist total aus dem Häuschen und kann sein Glück gar nicht fassen. Super, dass auch die ganz kleinen auf ihre Kosten kommen.

Nach einem kurzem Futterbreak im Camp wird es exotisch. Die Folkmetal-Band ELUVEITIE tragen erstklassig vor und versprühen neben ihrem Charme vor allem drei Dinge: Feuer, Rauch und Funken soweit das Auge reicht. Mit voller Energie bieten die Schweizer eine musikalisch bunte Mischung und überzeugen auf ganzer Linie. Eine tolle Show, die nicht anders zu erwarten war. Fun Fakt: Ein Kollege erzählt mir anschließend, dass er sich von Matteo Sisti, dem Flöter der Band, vor der nächsten Deutschlandtour im November tätowieren lässt. Während SUBWAY TO SALLY, die mit ihrem 8. Besuch auf dem Summer Breeze bereits zum Inventar des Festivals gehören, emotional und mit ordentlich viel Schauspiel abliefern, begeistert der diesjährigen Geheimtipp SOEN auf der T-Stage in jeglicher Form. Inmitten von leichtem Nieselregen umhüllt das Quintett das Publikum innerhalb kürzester Zeit in einen Nebel der Melancholie. Die Stimmung ist unfassbar und die Stimme von Fronter Joel Ekelöf fesselt mich sofort. Es herrscht absolutes Gänsehautfeeling das sich im Laufe des Sets immer weiter steigert. Die Schweden bestechen sowohl technisch als auch musikalisch mit herausragenden und ausgefeilten Prog Metal Songs aus ihrem aktuellen Album „Lotus“ und verleihen dabei dem Ganzen eine sehr persönliche Note. SOEN sind mein Highlight des Tages und live eine absolute Offenbarung.

Jugenderinnerungen werden wach, wenn von BULLET FOR VALENTINE die Rede ist. Die vier Jungs aus Wales zocken im Headlinerspot und präsentieren ein Set bei dem für jeden Metal-Core Fan etwas dabei ist. Durchaus sehenswert und sehr solide aber dennoch kein Vergleich zu Größen wie PARKWAY DRIVE.

Es ist „Zeit für neue Hymnen“ grölt Sänger Nord indes ins Mikro und eröffnet damit als Schlusslicht des Tages, das auch für uns letzte Set. HÄMTOM sind zurück und präsentieren sich rotzig wie eh und je. Der Auftritt des deutschen Quartetts kann sich sehen lassen und der Kreativität der vier Franken scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Die Funken sprühen aus diversen Bühnenequipments und Körperöffnungen und geben der ohnehin extrem guten Show das gewisse Etwas. Danke für dieses wunderbare Finale.

Fazit:
Das Summer Breeze ist mit 40.000 Besuchern eins der größten und bestorganisierten Festivals in Deutschland und setzt auf kontinuierliche Verbesserung, die auf dem Feedback der BesucherInnen basiert. Das Line-Up ist ansehnlich und sehr abwechslungsreich, ein absoluter Hingucker die drehbare Hauptbühne. Die Wege zwischen Camp und Infield sind mit einem Fußmarsch von ca. 20 Minuten gut machbar und auch Spülklos sind ausreichend vorhanden. Die Preise für Bier & Co. sind fair, der Sound auf allen 4 Bühnen super. Die Breeze App ist absolut zu empfehlen und ist häufig zum Einsatz gekommen. U.a. können Bands markiert werden, ein Wecker erinnert den Besucher kurz vor Beginn. Toll! Ein großes Plus ist das Thema Müll. Ich habe selten so ein sauberes Festival erlebt und kann ziemlich sicher sagen, dass sich der Becherpfand mit 2 € absolut rentiert hat. Einziges Manko: Bei so viel Bandauswahl bleibt es leider nicht aus, dass sich einige Slots überschneiden. Summa Summarum: Das Summer Breeze ist ein Highlight der Festivalsession und definitiv eine Reise wert. Wir kommen gerne wieder!

(Autorin: Bea Hecker)

Ruhrpott Metal Meeting 2019 – Das „idyllische“ Familientreffen im Ruhrgebiet

Vorbericht Ruhrpott Metal Meeting 2019

(für metalglory.com)

Stahl liegt in der Luft beim Ruhrpott Metal Meeting!

Jetzt, Ende August, haben wir einen Großteil der Festivalsaison 2019 schon hinter uns gebracht. Es gab Staub, Sonnenbrand, etwas Regen und irgendwie keinen Schlamm. Das ein oder andere Bierchen wurde gezischt aber vor allem gab es eine ganze Menge geiler Bands auf die Ohren. Für mich endete die Saison am letzten Wochenende mit dem Summerbreeze, was neben dem Rockharz mein Höhepunkt der Saison war. Und kaum eine Woche nach der Rückkehr aus bayrischen Gefilden stellt sich schon der Festivalblues ein. Jetzt startet wohl oder übel das berüchtigte Festivalfasten. Aber keine Sorge, wir müssen nicht warten, bis 2020 das Rockhard wieder seine Pforten öffnet.

Denn auch in diesem Jahr findet in Oberhausen mit dem RUHRPOTT METAL MEETING 2019 eine Weihnachtsfeier der ganz besonderen Art statt. (Kleine Randnotiz: Ja, in 4 Monaten ist schon wieder Weihnachten!). Das „schnuckelige“ Indoor-Festival in der Turbinenhalle geht dieses Jahr, präsentiert von continental concerts, wahrhaftig schon in Runde 5! Das 2015 gestartet Festival hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe entwickelt und ist weit über die Grenzen NRWs bekannt. Grund hierfür sind neben dem bis jetzt und auch in 2019 immer gut gewählten Line Up vor allem die Umsetzung und Orga des Festivals. Was am Anfang noch mit Kollisionen zwischen den beiden Bühnen startete, hat sich zu einem gut strukturieren Festival mit Clubflair entwickelt. Wenngleich auch der angeschlossene Metal-Markt noch den nötigen Schuss Festivalflair versprüht.
Aber auch die kleinen Details, wie „Kickern für n guten Zweck“ oder „Kalle Grabowski“ als Ansager für Doro machen das Festival liebenswert. So sind wir auch in 2019 gespannt, was sich das RMM Team hat einfallen lassen.

Was schon feststeht und allemal Grund genug für den Kauf des Tickets für 81,40€ für beide Tage ist, ist das „lecker Line Up 2019“:

Los geht es am Freitag den 06.12.2019 und da gibbet richtig auf die Umme! Für einen beschaulichen Einstieg in die Weihnachtszeit stehen KATAKLYSM, INSOMNIUM, WHITECHAPEL, THE BLACK DAHLIA MURDER, FLESHGOD APOCALYPSE und DYSCARNATE auf dem Programm.

Am Samstag den 07.12.2019 geht es etwas weniger hart aber dafür mit noch mehr Power weiter mit QUEENSRYCHE, BATTLE BEAST, KISSIN‘ DYNAMITE, ENTOMBED A.D., CARNIVORE A.D., THE IRON MAIDENS, NECROPHOBIC, DEBAUCHERY und OKILLY DOKILLY.

Ihr bekommt entweder Tagestickets ab 42,90€ oder das Kombiticket für beide Tage für 81,40€ im Shop: https://www.deinetickets.de/event/rmm/

Wie gewohnt, wird es wohl auch dieses Jahr kein Camping geben. Macht mitten in Oberhausen um tiefsten Winter auch irgendwie keinen Sinn ? Also, guckt Euch bitte frühzeitig die umliegenden Hotels an. Auch AirBNB kann hier ein guter Tipp für eine Unterkunft sein. Der Parkplatz vor der Turbohalle wird ebenfalls wieder für die Gäste geöffnet sein. Und mit etwas Glück kommt ihr sogar um die Parkgebühren rum, wenn ihr am Freitag früh genug da seid.

Alle weiteren Infos findet ihr im Web: https://www.ruhrpott-metal-meeting.de oder auf Facebook: https://www.facebook.com/RuhrpottMetalMeeting/

Quelle: https://www.ruhrpott-metal-meeting.de

Rockharz Open Air 2019 – Der teuflische Gigant im Harz

Rockharz Open Air 2019 – Der teuflische Gigant im Harz

(für metal.tm)

Ein Jahr nach dem großen Jubiläum habe ich zum ersten Mal die Ehre über die mittlerweile 26. Auflage des Rockharz Open Air zu berichten. Bereits im letzten Jahr war ich massiv begeistert von dem sehr familiären Feeling und den liebevoll gestalteten Details des Festivals. Dementsprechend groß ist die Vorfreude als es Donnerstagmittag endlich Richtung Osten los geht. Entspannte 5 Stunden später trudeln wir auf dem Flughafengelände ein und sind innerhalb weniger Minuten in unserem Camp. Und das ohne Anstehen oder langes Warten! Das lässt die Stimmung steigen. Die Platzsituation in unserem reservierten Camp ist zum Glück auch nicht ganz so dramatisch wie im letzten Jahr. In weiser Voraussicht und guter Planung, haben wir diesmal für 5 mehr Personen als notwendig reserviert. Ein absolutes Muss für diejenigen, die auf Frust beim Tetris spielen verzichten möchten. Mit einem schnellen Begrüßungsbierchen in der Hand geht es dann ohne Umwege direkt ins Infield. Der aufwirbelnde Staub und die Hitze lassen dabei das Desert Valley Feeling erst richtig aufkommen.

Donnerstag – 4. Juli
Ein wenig abgehetzt und verschwitzt von der langen Reise schaffen wir es noch rechtzeitig zu FEUERSCHWANZ, die für mich am frühen Nachmittag das Festival eröffnen. Die deutschen Mittelalter-Rocker überzeugen auf ganzer Linie. Die Stimmung kocht, das Publikum hat sichtlich Bock so richtig die Sau raus zu lassen. In goldenen Flügeln flattert Mieze als erstes auf die Bühne und läutet mit „Operation Drachensturm” zum Start in eine perfekt durchgeplante Show und ein noch besseres Set ein. Soweit das Auge reicht, sieht man die Metalheads tanzen, grölen, feiern und auf der Crowdsurfern. Der Schubsetanz setzt dem Ganzen den Hut auf. Der Staub brennt in den Augen – so muss das! Vielen Dank für diesen geilen Auftakt!

Im gewohnt gruseligem Monsteroutfit präsentieren sich LORDI. Die ehemaligen ESC Gewinner aus Finnland schrammeln ihre Songs solide runter und küren ihre Performance mit einem saftigen „Hard Rock Hallelujah”. Die Stimmung ist mäßig, die Show eher träge.

Um den mittlerweile sehr trocken gewordenen Mund mit etwas Hopfenwasser zu benetzen, gehe ich zum nächsten Bierstand. Auf dem Weg treffe ich die 90-jährige Edelgard, die auf ihrem selbst benannten „Edelgard’s Metal-Lator” sitzt und ordentlich mit ihrer Familie feiert. In einem kurzen Gespräch erzählt sie mir, dass sie sich den Besuch auf dem Rockharz zum Geburtstag gewünscht hat und vor allem für AMON AMARTH gekommen ist. Ich bin maßlos begeistert, dass man noch in einem so hohen Alter so fit und gut aussehen kann. Da soll nochmal einer sagen Metal hält nicht jung.

„Zeit für neue Hymnen” grölen währenddessen HÄMATOM ins Mikro und eröffnen damit ihr Set auf dem Rockharz. In bekannter Maskierung präsentieren sich Torsten Scharf & Co. in bester Laune und sorgen mit einer Mischung aus Songs wie „Fick das System” und „Alte Liebe rostet nicht” sowie mit dem Queen-Cover „I want it all” für eine explosive und dynamische Stimmung. Torstens Stimme geht ohne Umwege direkt unter die Haut – das Publikum frisst ihm lautstark mitsingend aus der Hand. So muss ein 15-jähriges Bandbestehen gefeiert werden.

Jetzt wird es düster – CRADLE OF FILTH heizen dem Publikum mit ihren vielseitigen und instrumental hervorragenden Death-Metal Vibes ordentlich ein. Umhüllt in blau-grünes Licht zeigen sich die Briten mystisch und sorgen mit „Thirteen Autumns and a Widow” bei dem ein oder anderen schon zu Beginn für Nackenschmerzen am nächsten Tag. Wen auch musikalisch nicht ganz mein Ding, überzeugen die extrem Metaller in gewohnter Manier. Gitarrist Richard Shaw gibt zum Ende des Sets bei „Her Ghost In The Fog” nochmal richtig Vollgas und rotiert Headbangend um die eigene Achse. Fein!

Noch während CRADLE OF FILTH in den letzten Zügen ihres Sets sind, füllt sich das Infield rapide. Die hinteren Reihen sind innerhalb kürzester Zeit dicht besetzt und man kommt nur mit ordentlich viel Gequetsche durch die Masse. Verdammt, die Idee nochmal kurz ein Bier zu trinken hatten dann wohl auch noch ein paar Tausend andere. Egal, das muss jetzt eben warten.
Die Fanbase des heutigen Headliners scheint gigantisch groß zu sein und man hat den Eindruck, dass sich ausnahmslos alle Festivalbesucher zu AMON AMARTH versammelt haben. Kein Wunder, denn die Schweden geben sich heute, nach 7-jähriger Abstinenz, endlich wieder die Ehre den Harz ordentlich aufzumischen. Entsprechend stimmungsgeladen und erwartungsvoll ist das Publikum.

Pünktlich fällt der Vorhang, Johan Hegg läutet mit „The Pursuit Of Vikings”. „Oden! Guide our ships, our axes, spears and swords!” zur finalen Runde ein und wird dabei laut stark mitsingend von allen Seiten kräftig unterstützt. Das Infield kocht, die Stimmung könnte nicht besser sein. Gepusht wird das Ganze durch ein saftiges Pyro-Gefeuere, dass zum Ende des Sets die ganze Bühne in Flammen setzt. „Are you ready to party? We are here to party!” – das lässt sich die Meute nicht zweimal sagen und lässt zu Songs aus dem Album „Deceiver Of The Gods”, auch zu „Death In Fire”, „Guardians Of Asgaard” und „RavenÂ’s Flight” aus dem aktuellen Werk „Berserker” so richtig die Sau raus. Wehende Mähnen und reckende Fäuste soweit das Auge reicht. Die CrowdsurferInnen lassen sich kaum noch bändigen. Die Harzer Teufelsmauer bebt gewaltig. Neben einer bombastischen Bühnenshow, einer hervorragende Songauswahl und einer kleinen Schaukampf-Einlage überzeugen die Viking Metaller heute vor allem durch Sympathie. Hegg gibt sich äußerst Fan-nah und versucht sich sogar an ganzen deutschen Sätzen. Super! AMON AMARTH ist mein Highlight des Tages und zu Recht eine der größten Melodic-Death-Metal-Bands. Ganz großes Kino.

Nassgeschwitzt und total k.o. lasse ich den ersten Abend im entspannten Campbeisammensein bei einem Hopfentee ausklingen.

Freitag – 5. Juli
Der Tag beginnt um 8.30 Uhr. In unserem Camp hat sich um die Uhrzeit erst eine Nase nach draußen getraut. Wir scheinen von Langschläfern umgeben zu sein. Aber auch ich muss gestehen, dass es schon verdammt komfortabel ist im Auto mit entsprechend gutem Liegeuntergrund zu schlafen. Bei Bratkartoffeln, Speck und Eiern lassen wir es heute langsam angehen, denn es soll beachtlich heiß werden. „Ganz schön dekadent” krächzt es dazu aus einer Ecke. Ach ja, wer kann der kann. Was dann aber ein Camp-Pärchen auffährt ist nicht mehr zu toppen. Selbstgemachte Burger zum Frühstück, Gulasch das zum Mittag gekocht wird usw. Der Name „Camp Gourmet” ist geboren. Im nächsten Jahr werden wir dann wohl ein perfektes Dinner veranstalten.

Den nichtmetallischen Startschuss machen das Quartett MR. IRISH BASTARD mit einer Mischung aus Irish Folk und Punk. Die Münsteraner werden live wieder durch Banjo, Akkordeon und Flöte unterstützt und fesseln mich ab der ersten Sekunde. Was nun kommt ist eine fette Party, die sich sehen lassen kann- und das nicht nur vor der Dark Stage. Während überall kräftig getanzt und gefeiert wird, legen sich die netten Herren an Bass und Gitarre mit akrobatischen Synchronsprüngen für die Fotografen so richtig ins Zeug. „Erst die leichten & schönen, später die dicken & hässlichen. Mit diesen Worten animiert Frontmann Mr. Irish Bastard nach dem 2. Song zum Crowdsurfern und setzt damit eine Bewegung in Gang, die das ganze Set über nicht abreißt. Circle Pit & Wall of Death dürfen natürlich genauso wenig fehlen wie eine Riesenpolonaise durch die Masse und eine Kalinka zum Abschluss. Ein grandioser Auftritt – die Stimmung könnte für die noch recht frühe Uhrzeit nicht besser sein.

Total außer Atem gibt es zwischenzeitlich erstmal ein paar kalte Erfrischungen am Bierstand. Der Flug von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA hat Verspätung, so das währenddessen OMNIUM GATHERUM im Hintergrund spielen. Kurzfristig gehe ich nochmal kurz ins Camp um mich einzucremen – die Sonne meint es heute nämlich ganz besonders gut.
Voller Vorfreude auf THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA geht’s zurück Richtung Infield. Unterwegs dann der Horror: mein Handy ist weg. Mir muss es unterwegs aus der Tasche gefallen sein. Was nun folgt ist eine emotionale Mischung aus Ärger über mich selbst, Hoffnung auf einen ehrlichen Finder und Trauer über den Verlust. Die Suche beginnt und ich verpasse natürlich die komplette Show von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA. Netterweise habe ich viel Support bei der Suche, u.a organisiert mir Lara, die Kellnerin aus dem VIP, noch schnell Zettel und Papier sodass ich zumindest meiner Arbeit nachgehen kann.

Immer noch ein wenig gefrustet, aber hoffnungsvoll das das Handy wiederauftaucht, schaue ich mir KISSIN‘ DYNAMITE an, die leider 15 Minuten zu spät die Bühne betreten. Angefangen als Schülerband, legt sich die 5-köpfige Truppe aus Baden-Württemberg so richtig ins Zeug und bietet der Masse in nur 35 Minuten feinste Classic Rock Songs im Stil der 70er und 80er. „Living for the Nighttime” wird ordentlich betanzt und besungen – zig Hände werden in die Luft gereckt. Ein viel zu kurzer, aber sehr gelungener Auftritt der deutschen Heavy-Metaller.

Metalcorefans dürfen sich nun freuen. CALIBAN sind 8 Jahre nach ihrem Rockharzdebüt heute endlich wieder mit von der Partie. Die Ruhrpott-Giganten sind schon seit den 90er aktiv und zusammen mit Heaven Shall Burn die wichtigsten Vertreter der deutschen Metalcore-Szene. Entsprechend voll ist es vor der Rock Stage. Die Essener Jungs lassen bei der „größten Wall of Death” ordentlich Staub aufwirbeln und zaubern bei „Intoxicated” oder „This Is War” mit ihrer Darbietung nicht nur mir ein fettes Grinsen ins Gesicht. Andi Dörner & Co. wissen wie man mit dem Publikum spielt und es außer Atem bringt. CrowdsurferInnen soweit das Auge reicht. So muss das! Das finale Rudern in der Abendsonne wird dabei ganz sicher in den Best of Rockharz Charts auftauchen. Danke CALIBAN, ihr wart geil!

Genauso druckvoll und energiegeladen geht es weiter. SOILWORK scharren mit den Hufen und geben dem Harzer Publikum mit „Nerve” und „Arrival” direkt zu Beginn die volle Packung feinsten schwedischen Melodic Death Metal auf die Ohren. Das kann sich sehen lassen! Das Quartett um Björn „Speed” Strid, der heute mit THE NIGHTFLIGHT ORCHESTRA gleich in doppelter Mission unterwegs ist, präsentiert sich in Topform und sorgt für ordentlich Vollgas vor der Stage. Lediglich der Sound könnte etwas besser sein, was echte Fans aber nicht davon abhält, die Mähne in einer moshenden Crowd kreisen zu lassen und Fäuste gen Himmel zu recken. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt als Klassiker wie „Stabbing The Drama” oder „Stålfågel” serviert werden. Auch ich kann ich kann es mir jetzt nicht nehmen lassen selbst über die tobende Crowd zu surfen.

Während DRAGONFORCE auf der Bühne ihr Unwesen treiben und eine durchaus solide Show abliefern, gibt es für mich endlich was zu futtern. Wie bereits im letzten Jahr geht mein Weg ohne Umwege direkt zu Birdman’s Veggie-Burger. Die fröhliche Truppe ist sehr erfreut mich zu sehen und zaubert mir einen fantastischen Burger. Die Birdies sind eine absolute Empfehlung, auch für die eingesessenen Fleischliebhaber unter uns.

In der Abenddämmerung heizen SALTATIO MORTIS der Masse kräftig ein. Es ist rammelvoll und das Publikum stapelt sich fast bis zu den Fressbuden. Kein Wunder – die deutschen Mittelalter-Rocker aus Karlsruhe gehören mittlerweile zum Inventar des Rockharz und begeistern mit einem Spektakel aus typischen Rock- und traditionell mittelalterlichen Instrumenten. Umrandet wird das Ganze von einer entsprechend hitzigen Pyroshow. Der gute Sound lässt keine weiteren Wünsche mehr offen und das Publikum frisst Alea & Co. aus der Hand. Was nun folgt ist eine Mischung von Songs aus den letzten Alben. Darunter auch der Klassiker „Wo sind die Clowns?”. Es herrscht Headliner-Stimmung, die fast nicht mehr zu toppen ist.

Den Deckel drauf machen die finsteren Könige des symphonischen Black Metals. DIMMU BORGIR feiern heute ihr Rockharz Debüt und betreten nach einem gewaltigen Intro die in blaues Licht getauchte Bühne. Die Köpfe der Norweger sind mit Kapuzen überzogen, die Dunkelheit des Himmels wird vollständig ausgenutzt. Es folgt eine sehr eindrucksvolle, gut durchdacht und düstere Bühnenshow. Bei „Kings Of The Carnival Creation” werden zwei überdimensionale Feuerschalen entzündet, der Klassiker „Mourning Palace” wird mit „Hoi”-Rufen und reckenden Fäusten quittiert. „Progenies Of The Great Apocalypse” darf zum Schluss natürlich auch nicht fehlen.

Zurück im Camp bleibt dann immer noch die Frage: Wo zum Henker ist mein Handy und wieso ist es selbst beim Lost & Found nicht aufgetaucht?

Samstag – 6. Juli
Tag Numero 3 – Nach einer angenehm ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück gehe ich nochmals auf die Suche nach meinem Handy. Und siehe da, es wurde tatsächlich abgegeben. Allerdings nicht am Lost & Found sondern am Bierstand kurz nach dem Eingang. Ich bin unendlich erleichtert, dass es einen ehrlichen Finder gab. In der Tat kann ich nur positives über die Ehrlichkeit der Rockharz-Metaller berichten. So wurden am Tag vorher im Minutentakt Handys, zum Teil auch mit großen Summen, am Lost & Found abgegeben. Cheers für so viel Einsatz!

Mit ein wenig Überzeugungskunst lasse ich mich um die Mittagszeit dazu bereitschlagen mir BURNING WITCHES anzuschauen. Welch ein Wortwitz bei der mittlerweile ziemlich brutalen Sonne. Die Schweizerinnen sind zum ersten Mal auf dem Rockharz und fegen mit ihrem 80er Power Thrash Metal wild über die Bühne. Leider ist in den Songs wenig Varianz zu erkennen, Frontfrau Laura Guldemond liegt zudem stimmlich häufig daneben. Schade eigentlich, denn die Show hat Pontential – mehr aber auch nicht.

Die Jungs von GRAND MAGUS machen dafür umso mehr Spaß. JB’s melodische Stimme gefällt und lässt das Publikum ordentlich mitgrölen. Die Stimmung ist ausgelassen – die Meute feiert die Schweden mit klatschenden Händen. Ein sehr solider Auftritt.

Altherren-Hard-Rock gibtÂ’s danach von ANVIL auf die Ohren. Das kanadische Trio beginnt ein wenig zu früh, die Reihen vor der Stage sind daher noch ziemlich leer. Egal, „Lips” & Co. lassen sich davon nicht beirren und zocken sich erstmal warm. Nach und nach wird es voller. Die Show kann sich sehen lassen. Toll, den zum Schluss servieren die drei Jungs noch den Gassenhauer „Metal on Metal”.

Die gnadenlose Sonne des Tages verschwindet beim Auftritt der Thrash Metaller LEGION OF THE DAMNED. Ein kleiner Sturm zieht auf und sorgt für etwas Abkühlung. Leider leidet darunter auch ein wenig der Sound der Niederländer. Die Gitarrenriffs wirken etwas verzerrt, der Gesang mal mehr mal weniger druckvoll. Der gelungene Mix aus alten und neuen Songs macht das Ganze aber wieder wett. Frontmann Maurice blickt zum Ende des Sets in sichtlich zufriedene Gesichter.

Das Logo zeigt einen weißen Raben. Ach ja, MONO INC spielen ja auch noch. Die sympathischen Hamburger beehren das Rockharz Open Air bereits zum vierteln Mal und haben eine enorme Fansbase entwickelt. Vor der Bühne ist es daher ziemlich kuschelig.
Die Dark-Rocker rund um Frontmann Martin Engler sind merkwürdig kostümiert, begegnen dem Publikum aber mit viel Herzlichkeit. Das kommt an, denn die Masse feiert ausgelassen zu Songs wie „Symphony Of Pain” oder „Voices Of Doom”. Musikalisch bin ich nicht überzeugt. Der Stil von MONO INC erinnert mich ein wenig an „Schlager-Metal”- was solls, Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.

Es dämmert der Festivalabend. KORPIKLAANI machen sich bereit. Die Meute hat sichtlich Bock trotz des aufkommenden Regens eine fette Party zu feiern. Den genau dafür stehen die Finnen. Party bis die Hütte brennt. Und genauso beginnt auch das Set – es wird getanzt, gemosht und ein Tanz-Pit veranstaltet. Leider hat es sich nun richtig eingeregnet. Die Gruppe um Jonne Järvelä packt dennoch „Kallon Malja” aus der neuen Scheibe aus. Der Song geht sage und schreibe 10 Minuten, wodurch sich die Reihen anfangen ein wenig zu lichten. Der ebenfalls sehr lange und ruhige Song „Harmaja” lässt dann sogar etwas Langeweile aufkommen. Dennoch: Schön, dass sich KORPIKLAANI heute vielseitig und variabel in ihrer Songauswahl zeigen. Spätestens zum Ende des Gigs sind dann aber wieder alle versöhnt, als heißersehnte Partyhits wie „Vodka” und „Beer Beer” auf den Tisch kommen.

Nach einer kurzen Dankeschön Ansage des Festivalveranstalters „Buddy” ist nun endlich Showtime. Mesdames et Messieurs: Es ist angerichtet für CHILDREN OF BODOM. Auch ich freue mich wie ein kleines Kind auf die Giganten aus Finnland. Pünktlich um 22:50 Uhr fällt dann die alles entscheidende Frage: „Are You Dead Yet?” Der Brecher schlägt ein wie eine Bombe und die Crowd explodiert. CrowdsurferInnen und wehende Mähnen soweit das Auge reicht. Die Jungs um Alexi starten in ein grandioses Festivalfinale und beweisen, dass sie zu den ganz Großen im Melodic Death Metal Himmel gehören. Was für eine Show. Die Stimmung ist trotz Nieselregen unfassbar gut, was nicht zuletzt daran liegt das die Finnen einen gelungenen Mix aus alten Schätzchen und neuen Werken darbieten. Vielen Dank für dieses geile Finale!

Fazit:
Das Rockharz Open Air ist auch dieses Jahr wieder ein absolutes Highlight der Festivalsession. Bei der Auswahl der Bands haben die Organisatoren ein gutes Händchen bewiesen. Die Wege zwischen Camp und Infield sind innerhalb kürzester Zeit zu erreichen und auch WC & Duschanlagen sind ausreichend vorhanden. Prima! Um Tetris Spiele zu vermeiden, sollten Campgrounds unbedingt für mehr Personen als notwendig reserviert werden. Pluspunkt: Pfandflaschen werden in den Camps für einen wohltätigen Zweck eingesammelt. Das freut nicht nur die Umwelt. Faire Preise und guter Sound umgeben von ganz viel Herzlichkeit runden das Paket ab. Wir kommen gerne wieder und freuen uns auf das Rockharz Open Air 2020.

(Autor(en): Bea H.)

Vorbericht: Feuertal Festival 2019

Vorbericht: Feuertal Festival 2019

(für metalglory.com)

Was ich früher als „altes Kind des Ruhrpotts“ mit Wuppertal verbunden habe, waren vor allem drei Sachen. Berge, Einbahnstraßen und keine Parkplätze. Bis 2017 auf einmal die Einladung für das FEUERTAL Festival in die Redaktionsmailbox flatterte und ich für die bisher eher ungeliebte Stadt an der Wupper quasi einen Feuerstrahl am Horizont erblickte. Was mich auf dem Festival erwartete war großartig. In eine einzigartige Kulisse im Steinbruch auf der Waldbühne Hardt kuschelt sich das mittelalterlastige Festival und versprüht, moderiert von Subway to Sally Frontmann Eric Fish, eine einzigartig familiäre Atmosphäre. Neben einer durch die Bank weg guten Bandauswahl, setzt das Festival auch beim dazugehörigen Mittelalter-Markt definitiv auf Klasse anstatt auf Masse.

Wie am Anfang wird das Festival in seiner 16. Auflage am 31.08.2019 wieder eintägig sattfinden. Dennoch wird das berühmt-berüchtigte Camping am Freibad Mirke wieder drei Tage vom 30.08. bis zum So 01.09. möglich sein. (Aktuell hat sich hier auf der Homepage ein kleiner Fehler eingeschlichen: „Campingticket von Do. 29.08.19 um 16 Uhr bis So. 31.08.19 um 14 Uhr im Freibad Mirke“, denn, der Sonntag ist der 01.09.)

Und auch beim Lineup setzt das Festival wieder auf Klasse anstatt auf Masse. Bestätigt sind aktuell: HAGGEFUGG, MR. IRISH BASTARD, MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN, FEUERSCHWANZ und last but not least SUBWAY TO SALLY. Sorry Leute, wer am Sonntag keinen Muskelkater vom Tanzen oder noch Stimme hat, war nicht dabei 😉

Für alle, die mit dem Auto an- und auch wieder abreisen. Auch dem Ordnungsamt der schönen Stadt an der Wupper ist das Festival und dessen Termin wohl bekannt. Also, aus Respekt vor den Anwohnern und dem eigenen Geldbeutel: Parkt vernünftig, sonst gibt’s n Ticket 😉

N Ticket braucht ihr auch für das Festival. Das Hardticket gibt es für faire 40 €uronen bei in Wuppertal bei der Ticketzentrale oder dem LCB | Haus der Jugend Barmen bekommen oder online bei extratix (zzgl. Gebühr: https://extratix.de/artikel.php?id=3200&kat=home).

Das Campingticket kommt mit 16 €uronen plus Gebühren an selber Stelle bei Bedarf dazu: https://extratix.de/artikel.php?id=3201&kat=home.

Weitere Infos bekommt ihr auf der Festivalseite oder bei Facebook.

Subway to Sally: HEY! 29.03.19 Köln

Subway to Sally: HEY! 29.03.19 Köln

(für metalglory.com)

Wenn Subway to Sally in Köln spielen, merkt man das meist schon bei der Anreise mit der Bahn. Die Schwarze Meute wird hierbei antiproportional zur Entfernung zur Location immer dichter. Knapp eine halbe Stunde vor Einlass an der Essigfabrik in Köln angekommen, erstreckte sich die schwarze Schlange auch schon bis zur Tanke an der Ecke – macht nix, die haben kaltes Bier… oder wie man das Zeug in Köln auch nennen mag.
Sold Out war angesagt und genau so war es auch. Wer die Essig kennt, weiß, was das bedeutet. Schon bei der Vorband war ein Durchkommen recht schwierig und der Gang zur Toilette und damit die Aufgabe des Platzes sollte wohl bedacht sein. Letztendlich standen einige der Besucher mehr draußen als drinnen, aber auch das tat der Stimmung keinen Abbruch.

Als Vorband haben Subway to Sally auf der HEY!- Tour MajorVoice mit dabei. Opernsänger Ronald Zeidler zeigte wieder einmal beeindrucken seine Stimmgewaltigkeit. Begleitet wurde er hierbei lediglich von Cello, Klavier und Gitarre. An sich eine runde Sache und auch die Ansagen von Ronald kamen locker und authentisch. Dennoch fand ich die Wahl der Vorband – die ja eigentlich anheizen sollte – eher mäßig. Insbesondere nachdem Subway to Sally das HEY!- Album und die zugehörige Tour als eher nicht so ruhig angekündigt hatten. Auch aus dem Publikum wurden einige Stimmen laut, die MajorVoice lieber als Rausschmeißer, als als Vorband gesehen hätten.

Pünktlich um 21:00 Uhr ging es dann los. Eric und Co. Traten nach dem Intro zu „Messias“ auf die Stage der Essig. Wie im schon knapp 85.000 mal auf Facebook geklickten Video, gab‘s den Subway to Sally Frontman sogar im goldenen Glitzersakko. Da wäre selbst Elton John in seinen besten Jahren neidisch geworden. Und auch wenn die Fotografen beim ersten Song noch Grabenverbot hatten, konnte sich der glitzernde Erik nicht ganz meiner Linse entziehen.

Was dann kam, war ein abwechslungsreicher und energiegeladener Gig, bei dem sich die Band entschieden hat, die neuen Songs unter die alten zu mischen. Insgesamt 8 Songs des neuen Albums fanden ihren Weg auf die Tour-Setlist. Hierbei wurde bei der Songauswahl ein guter Spannungsbogen aufgebaut (Setlist unten). Die Stimmung der Band war richtig gut und man merkte, dass die Brandenburger Lust auf die Tour haben. Leider kam das beim eher trägen Kölner Publikum streckenweise nicht so an, wie es die Band verdient hätte.

Obwohl der Sound in der Essig erfahrungsgemäß nicht ganz einfach ist, hat Tonmann Jochen Klotzek richtig gute Arbeit geleistet und einen amtlichen und ausgeglichenen Sound aus der PA geholt. Passt!

Nach gut zwei Stunden und einigen Runden Räuber war es dann für alle geschafft. Auf der Bühne ist während des Gigs zwar wahrscheinlich mehr Schweiß geflossen als davor, dennoch war das Votum der Konzertbesucher eindeutig und überwiegend positiv.

Fazit: Von mir eine klare Empfehlung: Wer die Möglichkeit hat, sollte die HEY!- Tour auf jeden Fall noch mitnehmen. Und mit etwas Glück, habt ihr sogar bei Allys Easter-Eg-Hunt Erfolg 😉

Setlist (HEY! Songs fett):
Intro
Messias
Island
Knochenschiff
Kleid aus Rosen
Königin der Käfer
Rex Graecorum
Tag der Rache
Unsterblich
Eisblumen
Engel steigen auf
Minne
Allys Solo
Für Immer
Henkersbraut
Arme Ellen Schmitt
Falscher Heiland
Alles was das Herz will
Aufgewacht
Ausgeträumt
Wenn Engel Hassen
Sieben
Tanz auf dem Vulkan
Veitstanz
Grausame Schwester
Räuber

Banner Credit: Alexander Schlesier

Summer Breeze 2019 – Dinkelsbühl im Ausnahmezustand

Vorbericht: Summer Breeze Open Air 2019

(für metalglory.com)

Zuletzt mit der Ankündigung von In Flames am 25.3. bekam das Ohnehin schon fette LineUp des SBOA nochmal explosiven Zuwachs. Gewohnt ausgewogen präsentiert sich das Programm für die „Nacht“ vom 14. – 17. August wie folgt:

Aborted, After the burial, Ahab, Airbourne, Anaal Nathrakh, Avantasia, Avatar, Battle Beast, Beast in Black, Brainstorm, Blasmusik Illenschwang, Bullet for my Valentine, Burning witches, Burry Tomorrow, Caspian, Clawfinger, Code Orange, Cradle of filth, Crippled black phoenix, Cypecore, Death Angel, Decapitated, Deicide, Deluge, Deserted Fear, Dimmu Borgir, Dornenreich, Downfall of Gaia, Dragonforce, Dust Bolt, Dyscarnate, Eluveitie, Emperor, Endseeker, Enslaved, Equilibrium, Evergreen Terrace, Evil Invaders, Final breath, Gaahls Wyrd, Get the shot, Grand Magus, Gutalax, Hämatom, Hamferd, HammerFall, Harpyie, Higher Power, Hypocrisy, Ingested, Izegrim, Kambrium, King Diamond, Kissin Dynamite, Knasterbart, Krisiun, Kvelertak, Legion oft he Damned, Letters from the Colony, LIK, Lionheart, Loathe, Lord oft he Lost, Meshuggah, Midnight, Mr. Irish bastard, Mustasch, Myrkur, Nailed to Obscurity, Napalm Death, Nasty, Oceans of Slumber, Of mice & men, Parkway drive, Queensryche, Randale, Rectal Smegma, Rise oft he Northsrtar, Rotting christ, Skalmöld, Slaughter Messiah, Soilwork, Subway to Sally, Testament, The Contortionist, The Dogs, The Lazys, The Ocean, Thy art is murder, Turbobier, Twilight Force, Une Misere, Unearth, Unleashed, Unprocessed, Van Canto, Versengold, Windhand, Winterstorm und Zeal & Ardor.

Die Vielzahl der gebotenen Metal-Genres ist wohl eines der wichtigsten Merkmale des Festivals im Frankenland. Ebenso wie der trotz ungefähr 45.000 Besucher immer noch familiäre Charakter der Dinkelsbühler Gaudi. Mit Greencamping, reservierbaren Campingflächen, Schließfächern und leihbaren Akkupacks & Kühlschränken bewegen sich die Veranstalter am Puls der Zeit und bieten gute Annehmlichkeiten für ein entspanntes Festival.

Auch dieses Jahr freuen wir uns natürlich neben dem offiziellen Event wieder auf altbekannte verrückte Gesichter auf dem Campground und eine Rückkehr des Fliesentisch-Imperiums. Zwar sind nicht alle Fans seit 1997 dabei, aber für viele ist das Breeze Tradition und auch wir freuen uns auf diese Runde in 2019!

Der Ticketpreis ist mit 133€ (4€ mehr als 2018) für das gebotenen Line-Up mehr als fair. Als Schmankerl gibt es das Ticket zum Shuttlebus nach Dinkelsbühl sogar direkt on Top und man kann sich mit dem historischen Charme des kleinen Städtchens etwas vom Festivalleben erholen.

Wir sehen uns 😉

Völkerball 19.03.19 Köln

Völkerball 19.03.19 Köln

(für metalglory.com)

Pünktlich zum Release von Rammsteins „Deutschland“ ging es für mich am 30.03. ins Kölner E-Werk. Nicht zum Original, aber zu einer ziemlich guten Kopie. Die Koblenzer Tribute-Band „Völkerball“ stand vor ausverkauftem Haus auf der Kölner Bühne. Für knappe 30€ bietet die Combo um Frontmann René Anlauff eine ziemlich fette Show. Hierbei gibt es nicht nur einen ordentlichen Sound auf die Ohren, sondern mindestens genauso viele Pyros auf die Augen. Das Ganze, garniert mit einem coolen Bühnenbild und rammsteinwürdigen Kostümen, versprach einen guten Abend.

Als einziger Pressevertreter und Fotograf am Abend konnte ich mich gemütlich bei der Crew am FOH einzecken und habe vom Licht & Pyro-Mann sogar vor den großen Effekten Bescheid bekommen. Eine faire Geste vom durch die Bank weg netten Team! Danke!

Der Countdown war zu Ende und BAAAAHM! begann die Show, mit dem einzigen sichtbaren Patzer des Abends 😉 Der Vorhang wollte beim Startschuss doch nicht ganz fallen und hielt sich noch ein paar Sekunden an der Decke fest, bevor es dann mit Ramm 4 richtig los ging. Was nun folgte, war ein zweistündiger Gig, in dem sich die Band richtig ins Zeug gelegt hat und das Publikum mit ihrer Spielfreude fest im Griff hatte. Gespickt mit ein paar schönen hieben auf Trump, beispielsweise bei Bück Dich oder Flakes – ähhhh Andreases – Reise im Gummiboot über die Crowd bei Haifisch, gab es eine abwechslungsreiche und gut choreographierte Show zu sehen.

Ich würde Völkerball niemals als Ersatz für ein Rammsteinkonzert sehen wollen – aber das wollen die Koblenzer glaube ich auch nicht. Was Völkerball liefern, ist einfach eine verdammt gute Show, eben mit Coversongs von Rammstein. Und wer es gerne brennen, knallen, funken und scheppern sieht, kommt bei der zweistündigen Show richtig auf seine Kosten!

Vor mir eine klare Empfehlung. Und wer die Jungs demnächst wieder in Köln sehen will, der kann das im Palladium tun. Denn nach dem großen Zuspruch in diesem Jahr, ziehen Völkerball im kommenden Jahr in die doppelt so große Location um.

Die Setlist des Abends:
Ramm4
Der Meister
Feuer freu
Spiel mit mir
Stein um Stein
Zerstören
Herzeleid
Halleluja
Wiener Blut
Waidmanns Heil
Haifisch
Rammstein
Du Riechst so gut
Mein Herz brennt
Asche zu Asche
Spieluhr
Mein Teil
Ich will
Amerika
Du Hast
Ich tu dir weh
Ohne Dich
Bück Dich
Sonne
Engel

Rockharz Open Air 2019 – Der teuflische Gigant im Harz

Vorbericht: Rockharz 2019

(für metal.tm)

Auch ein Jahr nach dem 25. Geburtstag wird der Mutantenstadel kein bisschen leiser. ROCKHARZ 2019, wir kommen!

Kennt ihr das Gefühl: Die Party war richtig gut, ihr habt gefeiert, gelacht, getrunken, alte Freunde wiedergesehen, getanzt und vor allem viel gute Musik gehört. Ihr werdet am nächsten Morgen wach und seid zwar verkatert, aber glücklich. So, oder so ähnlich, wird sich das letztjährige Geburtstagsrockharz für viele Angefühlt haben. Und mal ehrlich – mit 25 ist so ein Festival doch im besten Alter.

Das beweisen die Veranstalter auch ein Jahr später wieder und präsentieren für 2019 ein gewohnt ausgewogenes Line-Up. Mit Headlinern wie AMON AMARTH, DIMMU BORGIR, CHILDREN OF BODOM, HYPOCRISY oder SALTATIO MORTIS spielt das Festival in Ballenstedt schon lange in der Liga der ganz großen mit – aber auch Bands wie COPPELIUS, HÄMATOM oder VAN CANTO tragen zum einzigartigen Flair des Festivals bei.
Und Flair ist das, mit dem das Rockharz neben einem immer gelungenen Line-Up die meisten Punkte macht. Für viele ist das Festival wie der fest eingeplante Somme- Familienurlaub. Und auch wenn man als „Neuling” das erste Mal mit der Rockharz-Familie feiert, denkt man spätestens am zweiten Tag, es wäre nie anders gewesen.

Auch was die Infrastruktur des Festivals angeht, gibt es kaum was zu meckern. Sanitäre Anlagen und Duschen sind Top! und ausreichend vorhanden. Wer gerne den eigenen Thron besudelt, darf sich neben der reservierten Campingfläche auch über ein Mietdixi freuen. Alle Infos hierzu findet ihr auf der Rockharz Homepage.

Es ist wie jedes Jahr: Wir freuen uns auf ein paar entspannte Tage voller Musik, Freunde und auf das ein oder andere hopfenhaltige Erfrischungsgetränk.
Das Festivalticket ROCKHARZ 2019, 3. bis 6. Juli 2019 inkl. Camping & PKW-Parken kostet dieses Jahr 109,80€.

Das aktuelle Line-Up in alphabetischer Reihenfolge:

AMON AMART
ANVIL
BURNUNG WITCHES
CHILDREN OF BODOM
COMBICHRIST
COPPELIUS
CRADLE OF FILTH
DIMMU BORGIR
DRAGONFORCE
ELVELLON
ELVENKING
EPICA
FEUERSCHWANZ
FREEDOM CALL
GRAND MAGUS
GRAVE
HÄMATOM
HARDLINE
HELL BOULEVARD
HYPOCRISY
JBO
KÄRBHOLZ
KORPIKLAANI
LACRIMAS PROFUNDERE
LEGION OF THE DAMNED
LORDI
MILKING THE GOATMACHINE
MONO INC.
MR. IRISH BSTARD
NAILED TO OBSCURITY
NERVOSA
OMNIUM GATHERUM
OVER KILL
RUSSKAJA
SALTATIO MORTIS
SOILWORK
THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA
THE OREILLYS AND THE PADDYHATS
THE UNGUIDED
UDO
VAN CANTO
VISIONS OF ATLANTIS
WARKINGS
WINTERSUN
WITT

Infos und Tickets gibt es auf der Rockharz Website:
www.rockharz-festival.com