(für metalglory.com)

Wenn Subway to Sally in Köln spielen, merkt man das meist schon bei der Anreise mit der Bahn. Die Schwarze Meute wird hierbei antiproportional zur Entfernung zur Location immer dichter. Knapp eine halbe Stunde vor Einlass an der Essigfabrik in Köln angekommen, erstreckte sich die schwarze Schlange auch schon bis zur Tanke an der Ecke – macht nix, die haben kaltes Bier… oder wie man das Zeug in Köln auch nennen mag.
Sold Out war angesagt und genau so war es auch. Wer die Essig kennt, weiß, was das bedeutet. Schon bei der Vorband war ein Durchkommen recht schwierig und der Gang zur Toilette und damit die Aufgabe des Platzes sollte wohl bedacht sein. Letztendlich standen einige der Besucher mehr draußen als drinnen, aber auch das tat der Stimmung keinen Abbruch.

Als Vorband haben Subway to Sally auf der HEY!- Tour MajorVoice mit dabei. Opernsänger Ronald Zeidler zeigte wieder einmal beeindrucken seine Stimmgewaltigkeit. Begleitet wurde er hierbei lediglich von Cello, Klavier und Gitarre. An sich eine runde Sache und auch die Ansagen von Ronald kamen locker und authentisch. Dennoch fand ich die Wahl der Vorband – die ja eigentlich anheizen sollte – eher mäßig. Insbesondere nachdem Subway to Sally das HEY!- Album und die zugehörige Tour als eher nicht so ruhig angekündigt hatten. Auch aus dem Publikum wurden einige Stimmen laut, die MajorVoice lieber als Rausschmeißer, als als Vorband gesehen hätten.

Pünktlich um 21:00 Uhr ging es dann los. Eric und Co. Traten nach dem Intro zu „Messias“ auf die Stage der Essig. Wie im schon knapp 85.000 mal auf Facebook geklickten Video, gab‘s den Subway to Sally Frontman sogar im goldenen Glitzersakko. Da wäre selbst Elton John in seinen besten Jahren neidisch geworden. Und auch wenn die Fotografen beim ersten Song noch Grabenverbot hatten, konnte sich der glitzernde Erik nicht ganz meiner Linse entziehen.

Was dann kam, war ein abwechslungsreicher und energiegeladener Gig, bei dem sich die Band entschieden hat, die neuen Songs unter die alten zu mischen. Insgesamt 8 Songs des neuen Albums fanden ihren Weg auf die Tour-Setlist. Hierbei wurde bei der Songauswahl ein guter Spannungsbogen aufgebaut (Setlist unten). Die Stimmung der Band war richtig gut und man merkte, dass die Brandenburger Lust auf die Tour haben. Leider kam das beim eher trägen Kölner Publikum streckenweise nicht so an, wie es die Band verdient hätte.

Obwohl der Sound in der Essig erfahrungsgemäß nicht ganz einfach ist, hat Tonmann Jochen Klotzek richtig gute Arbeit geleistet und einen amtlichen und ausgeglichenen Sound aus der PA geholt. Passt!

Nach gut zwei Stunden und einigen Runden Räuber war es dann für alle geschafft. Auf der Bühne ist während des Gigs zwar wahrscheinlich mehr Schweiß geflossen als davor, dennoch war das Votum der Konzertbesucher eindeutig und überwiegend positiv.

Fazit: Von mir eine klare Empfehlung: Wer die Möglichkeit hat, sollte die HEY!- Tour auf jeden Fall noch mitnehmen. Und mit etwas Glück, habt ihr sogar bei Allys Easter-Eg-Hunt Erfolg 😉

Setlist (HEY! Songs fett):
Intro
Messias
Island
Knochenschiff
Kleid aus Rosen
Königin der Käfer
Rex Graecorum
Tag der Rache
Unsterblich
Eisblumen
Engel steigen auf
Minne
Allys Solo
Für Immer
Henkersbraut
Arme Ellen Schmitt
Falscher Heiland
Alles was das Herz will
Aufgewacht
Ausgeträumt
Wenn Engel Hassen
Sieben
Tanz auf dem Vulkan
Veitstanz
Grausame Schwester
Räuber

Banner Credit: Alexander Schlesier